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EUROPEAN OUTDOOR FILM TOUR 2024
Einsame Abenteurer, Free Solos, athletische Alleingänge - gängige Schlagwörter im Outdoorfilm. Familie hingegen?
Doch die EOFT wäre nicht die EOFT, wenn sie das Abenteuer nicht in allen Perspektiven des Lebens zeigen würde. So begibt sich die gebürtige US-Amerikanerin und Profi-Mountainbikerin Sam Soriano im Film Cycle of Bayanihan nicht nur auf die Suche nach den Spuren ihrer philippinischen Familiengeschichte, sondern hinterlässt mit ihrem Rad ihre ganz eigenen. Edu Marín erzählt in Keep it Burning die Geschichte einer Familien-Expedition mit seinem Bruder und Vater am Trango „Nameless Tower“ im Karakorum-Gebirge. Eine Route, mit der einst ein anderes Bruderpaar - Alexander und Thomas Huber - EOFT- und Klettergeschichte schrieben. In To the Sea wollen die beiden Londoner Ben und Hugo in einem zweiwöchigen Trip vom schwedischen Sorsele die Ostsee erreichen. Das Ganze zu Fluss und auf einem Europlattenfloß. Aus zwei Wochen wurden sechs Jahre, aus dem Floß wurde Melissa und aus den Dreien irgendwie sowas wie eine Familie.
Der Bergsport hat viele Facetten, eine mehr verleiht ihm Erik Weihenmayer. Erik ist Alpinist, hat alle 8000er bestiegen und ist blind. Im Film Soundscape nimmt er uns mit in die Sierra Nevada zum „Incredible Hulk“ und wortwörtlich in seine Wahrnehmungswelt. Die 23. EOFT ist besonders in vielerlei Hinsicht, und das vor allem, weil sie nicht nur Spuren hinterlassen will, sondern alle Protagonist*innen ihre ganz persönlichen Spuren suchen.
Die Gesamtlaufzeit beläuft sich auf rund 120 Minuten. Durch Moderation und Rahmenprogramm hat jede Veranstaltung eine Dauer von circa zweieinhalb bis drei Stunden.
DAS PROGRAMM
CYCLE OF BAYANIHAN
Für MTB-Pro-Athletin Samantha Soriano sind die Philippinen viel mehr als die nächste Bike-Destination: Die gebürtige US-Amerikanerin war noch nie in dem Land, in dem ihre Wurzeln liegen. Mit ihrem Bike und vielen unbeantworteten Fragen im Gepäck macht sich Samantha auf den Weg in die Heimat ihres Vaters und findet dort Familie im doppelten Sinne – ihre eigenen Angehörigen und eine wachsende Bike-Community.
SOUNDSCAPE NOMEN EST OMEN
Eine imposante Wand in der Sierra Nevada, 365 Meter vertikaler Fels, der Name passt: The Incredible Hulk. Kletterer Erik Weihenmayer sieht sie nicht, aber er hört sie und fühlt sie, soweit seine Hände reichen. Er sagt: „Als ich erblindete, war meine größte Angst nicht zu erblinden, sondern ausgeschlossen zu werden von allem, was aufregend und abenteuerlich war in meinem Leben.“ Gemeinsam mit Kletterpartner Timmy O’Neill macht sich Erik auf in die Vertikale. SOUNDSCAPE zeigt, wie sich die Schönheit der Natur und das Leben begreifen lassen - mit den Sinnen, die uns zur Verfügung stehen.
TO THE SEA
„Auf diesem Trip kennt der Regen kein Ende“ - doch die beiden Londoner Ben und Hugo ebenfalls nicht. 2013 beschlossen die beiden nach Sorsele in Schweden zu reisen, um aus Europaletten und Kanistern ihr Raft „Melissa“ zu bauen. Mit ihrer wilden Konstruktion geht es auf den noch wilderen Vindelälven, durch Stromschnellen, Gewitter und enge Passagen immer weiter Richtung Meer. Was als 2-wöchiger Trip geplant war, wird zu einer sechsjährigen Expedition in Etappen. Jahr für Jahr reisen Ben und Hugo samt ihrer Ukulelen „Red“ und „Blue“ zurück, trotz aller Schiffsbrüche, Kaltfronten und Mücken.
KEEP IT BURNING
„Wenn dein Vater dabei ist, ist das der beste Tritt in den Hintern!“ Vielleicht ist das der Grund, warum der katalanische Kletter-Profi Edu Marín seinen 70-jährigen Vater mit auf Expedition ins Karakorum nimmt. Zusammen mit Bruder Alex wird die Reise zu den Trango Towers eine echte Familienangelegenheit. Nach 13 Jahren will Edu die Route “Eternal Flame” am Nameless Tower wieder zum Brennen bringen. Eine geschichtsträchtige Route: 1989 von den Koryphäen des Sports Wolfgang Güllich und Kurt Albert etabliert, gelang den Brüdern Alexander und Thomas Huber die erste Rotpunktbegehung von Eternal Flame. KEEP IT BURNING zeigt jedoch, dass nicht das Klettern die größte Herausforderung für die Familienseilschaft ist, sondern die Kapriolen von Mutter Natur.
BACKYARD
Obwohl die Freeskierin Nadine Wallner mit ihren Brettern schon in Peru und Alaska unterwegs war, erfüllt sie sich dieses Jahr einen großen Traum - fünf Freeride Abfahrten, 3.000 Höhenmeter, 29 km – und das alles an einem Tag in ihrer Heimat am Arlberg. Das Vorhaben hat Nadine jahrelang geplant und auf die perfekten Bedingungen gewartet - blauer Himmel und gute Schneeverhältnisse. Mit ihren Bergführerkollegen Yannick Glatthard und Dino Flatz, geht es hoch hinauf und steil hinunter. Aber selbst an einem perfekten Tag zwischen Albonakopf (2.654 m) und Westlicher Eisentalerspitze (2.710 m) läuft nicht alles nach Plan.
ANNA
Enge Kurven, steile Pässe und beim Bremsen fliegen die Funken: Die österreichische Downhill-Skateboarderin Anna Pixner nimmt uns mit auf einen rasanten Trip um und in ihre Welt. In der Geschwindigkeit empfindet Anna die Ruhe, die ihr unter Leuten seit jeher fehlt. In ihrem riskanten Sport hat die Downhill-Skateboarderin nicht nur das Gegenmittel für ihre Sozialängste gefunden, sondern auch eine internationale Gemeinde Gleichgesinnter.
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