- Schauspiel
- Klassiker
Der zerbrochne Krug
Es ist Gerichtstag in Huisum und Dorfrichter Adam hat ein Problem: Er wacht auf mit blutigen Wunden am Kopf und an den Beinen, die Kläger stehen bereits vor dem Haus und ausserdem, als wäre das nicht schon genug, hat sich auch Gerichtsrat Walter zur Revision angekündigt. Der Gerichtsschreiber Licht ist misstrauisch – woher stammen diese Wunden? Was ist Adam passiert? Und wo ist dessen Perücke abgeblieben? Der eintreffende Walter ist entsetzt. Das ehrwürdige Gericht ist ein einziges Chaos, die Kassen stimmen nicht und der Richter ist seinem Amte nicht würdig. Er solle nun schnell diesen Prozess durchführen, auf den die Menschen schon viel zu lange warten, dann werde Walter sich diesen «Laden» mal genau vornehmen.
Doch der Prozess gestaltet sich schwierig. Eine gewisse Marthe Rull will einen zerbrochenen Krug ersetzt haben, den ein Bauerssohn zerschlagen haben soll, der angeblich heimlich zu ihrer Tochter Eve wollte. Diese hingegen wiegelt ab, ihre Mutter solle endlich Ruhe geben, der Schaden sei doch nicht der Rede wert. Doch Frau Marthe denkt gar nicht daran, schliesslich hängt die Unschuld ihrer Tochter an ihrer Beweisführung. Veit Tümpel, der Bauerssohn, habe nach diesem Affront Eve schliesslich zu heiraten, dann ist die Welt auch wieder in Ordnung.
Aber die Welt ist überhaupt nicht in Ordnung. Der Dorfrichter führt den Prozess nicht nur unorthodox, er sabotiert ihn geradezu, was den Gerichtsrat Walter immer mehr aufbringt. Der will nur noch Schluss machen mit diesem Prozess, schwant ihm doch, was wirklich vorgefallen ist in der vergangenen Nacht.
«Der zerbrochne Krug» ist nicht nur eine der besten deutschsprachigen Komödien, es ist auch das bekannteste Werk von Heinrich von Kleist. Dorfrichter Adam hat hier einen Prozess zu führen, deren wahre Umstände erst nach und nach freigelegt werden. Wie «König Ödipus» gilt der «zerbrochne Krug» als ein meisterhaftes analytisches Drama, in dem der Protagonist gegen sich selbst ermitteln muss.
Neben der komödiantischen Kunst, die das Stück in Form von Wort- und Handlungswitz durchzieht, treten auch zwei Themen hervor, die überaus aktuell sind. So wird einerseits ein Mann gegenüber der jungen Eve sexuell übergriffig, es wird andererseits aber auch deutlich, dass hier auch ein Generationenproblem zu Tage tritt. Der alte Adam hat sich nicht nur, wie seine Kollegen in den umliegenden Ortschaften auch, in Korruption und Selbstgefälligkeit eingerichtet, er urteilt auch mehr nach eigenem Ermessen als nach dem Gesetz. Der neue junge Gerichtsrat Walter deckt diese Missstände durch seine Revisionsreise durch das Land auf, während der er schon mehrere Dorfrichter «ins Eisen justiziert hat».
Dauer: 1h 50min, keine Pause
Regie
Oliver Vorwerk
Ausstattung
Alexander Grüner
Mit
Thomas Beck
Miriam Dey
Georg Melich
Ingo Ospelt
Sylvana Schneider
Nicole Spiekermann
Christiani Wetter
Musikalische Einstudierung
Pirmin Schädler
«Das ist grosses Theater, in jedem Wort steckt eine Welt. […] Keine Minute ist zu viel. »
Pressestimmen
«Großes Theater in Liechtenstein»
[…] Wer kann inszenieren? Einer, der im Zentrum des Lustspiels die Tragödie sieht, die Welt entlarvt, in der die Chiffre, nicht die Wahrheit zählt.
Regisseur Oliver Vorwerk […] erzählt uns die Geschichte vom alten Mann, der eine junge Frau will. Aber das kennen wir. Von einem System das gegen sich selbst ermittelt. Auch das. Wie dieses System Legenden schafft, wie Politiker bereit sind, junge Leute zu vernichten, um sich zu retten, das kennen wir in dieser Lesart nicht.
Liechtenstein zeigt uns die Geburt der „Letzten Generation“, ohne konkret zu werden. Das ist großes Theater, in jedem Wort steckt eine Welt. […] Keine Minute ist zu viel.
Aus dem TAK Liechtenstein ist ein Ensembletheater geworden, ein Verdienst von Thomas Spieckermann, der Weg lohnt sich. »
Christoph Nix / Südkurier Konstanz
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